Ebodje - Land der Schildkröten
- Sandra van Edig
- 11. Feb.
- 1 Min. Lesezeit

Strand, Meer. Ein Dorf unter Mangobäumen, kaum 50km von der Hafenstadt Kribi entfernt und doch so weit weg. Die Straße von Kribi nach Campo in Äquatorialguinea ist in der Regenzeit nicht mehr befahrbar. Und der kleine Toyota Avensis hatte große Schwierigkeiten durch die Schlaglöcher und den aufgewühlten Matsch seinen Weg zu finden. Ein wahrer Könner Abdoulaye, der Fahrer.
Holzhaus am Strand, Brandung in den Ohren. In der Nacht geht es auf Schildkröten Patrouille. Denis ist Wildhüter aus eigenen Stücken, er macht das bereits seit 25 Jahren. Nachts bei Mond, die rote Infrarotlampe auf dem Kopf. Das Licht stört die Schildkröten nicht, wenn sie zwischen November und März aus dem Ozean steigen, sich mit ihren Flossen über den Sand paddeln, um an geeigneter Stelle ein Loch zu buddeln und ihre bis zu 100 Eier ablegen, bevor sie dann wieder in den Wogen des Ozeans verschwinden. Kribi, Ebodje, das ist seit Generationen ihr Brut Gebiet, doch der Hafen in Kribi hat sie vertrieben. Immer weniger Raum für die Natur. Immer mehr Menschen, Baustellen, Umweltverschmutzung. In Ebodje in der Nacht, da sind sie noch ungestört. Und mit Denis treffen wir auf eine 70cm lange Schildkröte, 45 Jahre sei sie alt! Denis und seine Kollegen sammeln die Eier ein, stellen sie in den Brutkasten sicher vor Wilderern. 6 Wochen später überlassen sie die kleinen Meeresschildkröten dem Meer und ihrem Schicksal. Ob sie die nächsten 45 Jahre noch Raum finden werden, um ihre Brut abzulegen? Oder werden sie für immer verschwinden aus Ebodje, dem Land der Schildkröten?



Sehr schön geschrieben !