Bauhaus in Douala

Wir hatten Besuch aus Berlin: Unser Freund und Fotograf Jean Molitor (Jean Molitor – Wikipedia)

ist nach Douala gekommen.

Klar, um uns zu besuchen, aber auch auf Spurensuche. Seit 2009 reist er rund um den Globus, um modernistische Architektur, von der Bauhausschule beeinflusste Bauten, zu fotografieren. Begonnen hat das Projekt tatsächlich 2009 in Bujumbura, Burundi. Damals hatten die Architektin Karin Guillevic und ich eine Fotoausstellung über die modernistische Hauptstadt Burundis kuratiert. Finanziert von der deutschen und französischen Botschaft in Bujumbura. Jean hat dazu die Fotografien angefertigt. Und seitdem hat er sich dieses Thema zu seinem Herzenzthema gemacht. Ich bin dem Thema nach wie vor verbunden, aber mehr passiv, schicke ihm Hinweise zu Objekten, die ich auf all meinen Reisen entdecke. So habe ich Jean auch nach 2017 Beirut eingeladen. Da sind auch ganz außerordentliche Fotografien entstanden. Dazu aber ein anderes Mal.

Nun in Kamerun habe ich seit meiner Ankunft in 2022 einige Gebäude ausgemacht, die durch ihren Stil und die Einzigartigkeit auffielen. Manchmal stehen sie versteckt hinter Mauern oder sind verkleidet von Kiosken und Lichtreklame. Manche Gebäude aber auch wieder in Wert gesetzt und ob ihrer soliden Bauweise und Ästhetik von Besitzern und Pächtern geschätzt. So wie das Restaurant „Babylon“ in der Rue Tokoro in Douala.

Das Restaurant Babylon in der Rue Tokoro in Douala

Ein wahres Prachtstück (Jean im Originalton) ist die frühere Polyclinique Bonapriso. Versteckt hinter einer großen Hecke lugte nur ein Teil des Gebäudes hervor. Ein netter Mann, der das Anwesen bewacht, hatte Verständnis für die künstlerischen Interessen unseres Freundes und so konnte Jean das beeindruckende Gebäude für die Ewigkeit festhalten.

Nun will ich nicht mehr verraten, Jean plant 2026 eine große Ausstellung in Deutschland, nach anderen Ausstellungen wie zum Beispiel im Willy Brandt Haus 2021 und 2024. Und auch in Douala konnte er kurzentschlossen einige Werke zur Schau stellen. Sie sind immer noch in der Deutschen Seemannsmission im Viertel Akwa (Douala | Deutsche Seemannsmission)zu sehen!

Ausstellung in der Deutschen Seemannsmission in Douala